Publikationen

Hansmartin Siegrist: Auf der Brücke zur Moderne

Basels erster Film als Panorama der Belle Epoque

Ein Kameramann stellte im Herbst des Jahres 1896 auf der alten Basler Rheinbrücke den hochmodernen Kinematografen der Lyoner Fabrikanten Lumière auf und drehte während 50 Sekunden eine Ansicht von Kleinbasel. Doch der Eindruck von spontaner Beiläufigkeit trügt. Die jahrelange Analyse dieses Filmdokuments geriet zur Detektivarbeit und eröffnet völlig unerwartete Einsichten in die Hintergründe der Produktion und in die Beziehungsgeflechte dieses trotz Pannen minutiös inszenierten Films. Und sie enthüllt die Identität der zentralen Figuren.

Die Publikation des interdisziplinären Forschungsprojekts zum ersten Basler Film zeichnet die historischen, wirtschaftlichen und medialen Kontexte nach.

Mit Beiträgen von David Bucheli, Maike Christadler, Philipp Gasser und Robin Michel, Moëma Künzler, Florian Simon, Regula Treichler und Andreas Weber. 440 Seiten, über 600 teils farbige Abbildungen, broschiert, 19 x 26 cm
ISBN 978-3-85616-901-5 

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Presseinformationen

Pressestimmen:

"Siegrist macht nicht nur den Schwarz-Weiss-Film mit allen Details sichtbar, sondern mit ihm ein schillerndes Basel der Belle Epoque, das man so nicht gekannt hat. Er hat im Film und rund um ihn herum so ziemlich alles recherchiert, was man recherchieren kann. Sogar dass sich das Wetter am Drehtag veränderte, brachte er in Erfahrung – unter anderem mithilfe des Zigarrenrauchs, der bald in die eine, bald in die andere Richtung zieht. Und doch merkt Siegrist wiederholt an, dass mit weiteren Ergebnissen zu rechnen sei. Die Vergangenheit ist nicht weniger unerschöpflich als die Zukunft." Urs Hafner, NZZ

"Mit ausführlichen Exkursen zu Medien- und Stadtgeschichte, zur Geschichte der Familie Lotz-Trueb und zu den anderen Protagonisten des Filmes, zur Geschichte der Festspiele und Landesausstellungen der Schweiz, zur Sozial- und Industriegeschichte Basels und ihren vielfältigen Beziehungen zu Lyon, aber auch zur Unternehmensgeschichte des Unilever-Konzerns, der in Lavanchy-Clarke einen so überaus rührigen und erfolgreichen Vertreter hatte, wird dieses Buch zu einem grossartigen Panorama des Fin de Siècle mit Basel im Mittelpunkt: Ein Buch, wie man es sich reichhaltiger, tiefgründiger und ausgreifender nicht wünschen kann." Christoph Heim, Tagesanzeiger

"In detektivischer Recherche haben die Forscher_innen Personen identifiziert und ihre Geschichte jenseits des Films aufgerollt, als faszinierendes Panorama des Fin de Siècle. Das schöne Buch strahlt die Freude an der Entdeckung des Unerwarteten, am Detail im Verhältnis zum grösseren Ganzen und an der interdisziplinären Recherche auch nach Abschluss der Arbeiten aus." Tereza Fischer, Filmbulletin

 

Buch Cover

Weitere Publikationen

Blome, Diana und Hansmartin Siegrist (2018): "Les peintres suisses et le Cinématographe: Hodler à l'Exposition nationale de 1896". In: Güdel, Niklaus Manuel (Hg.): Ferdinand Hodler. Documents inédits. Genf: Fleurons des Archives Jura Brüschweiler.

 

Seminararbeiten

Im Rahmen der Lehrveranstaltung "Die Schweiz durch den Kinematografen betrachtet (1896-1900): Materialien, Theorien, Schauplätze" am Seminar für Medienwissenschaft Basel (Frühlingssemester 2020) entstanden mehrere hervorragende Seminararbeiten, die sich mit den Filmen aus dem Lavanchy-Konvolut und ihren historischen Hintergründen auseinandersetzen. Sie wurden von den Autorinnen und Autoren freundlicherweise zur Publikation auf dieser Seite zur Verfügung gestellt.

Donth, Martino: Klang und Musik in den ersten Schweizerfilmen. Musikinstrumente und Klänge in den Filmen der Schweizer Landesausstellung in Genf 1896

Steiner, Jaël: Village suisse et Village noir. Repräsentation zweier Völker an der Schweizerischen Landesausstellung in Genf 1896